In der Nacht zum 01. Februar 2004 zerstörte das Sturmtief „Queenie" mit

120 Stundenkilometern auch die Spitze der Dionysiuskirche. Etwa eineinhalb

Meter dieser Spitze stürzten auf den Kirchplatz. Bei einem weiteren Sturm in der

Nacht vom 20. auf den 21. März 2004 stürzten schwere Eisenteile vom Turm.

Wenige Monate später mußte die Kuppel aus Sicherheitsgründen demontiert werden.

  

 

 

Mehr als sechs Jahre lang war das Wahrzeichen von Krefeld ohne Turmspitze und Kuppel - ein trauriger Anblick. Mit großem Einsatz und Spenden zahlreicher Bürger wurde der Turm am 03. November 2010 wieder hergestellt.

  

 

 

   

 

 Mein "Standort" am Dienstagmorgen um 9:40 vor der Dionysiuskirche

 

   

 

  

 

Das schönste Bild von Andreas Bischof

Nachdem es viele Stunden lang einfach zu windig war und der Kran keinen Millimeter bewegt werden durfte, schwebte am Nachmittag endlich hoch über dem Kirchplatz die neue Kuppel zum Turm. Kurze Zeit später folgte dann die Turmspitze, an der schon  am Vormittag das Kreuz befestigt wurde.

 

Wir haben allerdings bedauert, das KEIN Kollege Stehtische vor die Türe gestellt hatte. Kein Tee oder Kaffee im Haus? Glühwein wäre auch nicht schlecht gewesen. Denn Kälte und Wind hätte man in so vielen Stunden sicher besser ertragen.

 

Jetzt wird es bestimmt 10 bis 15 Jahre dauern, bis das Kupfer die gewohnte, grüne Farbe angenommen hat. Wenn alles fertig montiert ist und die Gerüste abgebaut sind, werden wir unsere Krefelder Hauptkirche endlich wieder wie früher betrachten können.

 

 

Dionysius ist Krefelds Hauptkirche und war viele Jahre meine Pfarrkirche.

 

 

 

Jetzt fehlt auf der neuen Turmspitze nur noch der alte Hahn.

Aber das ist eine andere Geschichte.

 

  

Die Rheinstraße - als ich noch mit der K-Bahn zur Omi nach Düsseldorf fuhr.

 

 

 

    Alte Bilder der Krefelder Dionysiuskirche - unser Dom.

 

   

 

 

 

  

...als es das Türmchen noch gab.

 

Die 1754 errichtete Kirche beherrschte lange Zeit nicht das Stadtbild. Bis 1890 wurde "die Silhouette des industriellen Krefelds von der Kuppel der Synagoge und dem Turm der Alten Kirche geprägt", schreibt Krefelds ehemaliger Stadtarchivar Paul-Günter Schulte.

 

Der Turm der Dionysius-Kirche galt zu dieser Zeit als zu klein. Entscheidend ist: Der Neubau eines Turms wurde von Anfang nicht als quasi katholisches Projekt gesehen. Der neue Turm sollte vielmehr städtebaulicher Ausdruck einer selbstbewussten Industriestadt sein, die um das Jahr 1850 noch 40 000 Einwohner zählte und innerhalb einer Generation zu einer Metropole geworden war.

 

Im Jahr 1890 lautete die Begründung für den Turmbau: "Die Dionysius-Kirche liegt im Mittelpunkt der Stadt Crefeld. Die schönste und verkehrsreichste Straße der Stadt – die Rheinstraße – mündet in das Turmportal der Kirche. Das Bauwerk erscheint für die heutige Großstadt als eine Karikatur und gibt dem schönsten Teil der Stadt ein dorfähnliches Aussehen. Es ist nicht allein der Wunsch der Katholiken, dass ein Turm aufgeführt werde, welcher der jetzigen Bedeutung der Stadt entspricht." Der Turm war also von Anfang als Wahrzeichen geplant.

 

Der Plan ging auf. Der neue Turm wurde 1894 fertiggestellt. In einem Gedicht zur Weihe des Bauwerks 1896 heißt es über den Turm: "Ein Zeichen sei's der Vaterstadt/ zum Himmelsdom die Thür." Stadtarchivar a.D. Schulte resümiert, das danach mehr als 50 Prozent aller Krefelder Postkartenmotive die Ansicht über die Rheinstraße auf den Turm der Dionysius-Kirche als Symbol für Krefeld zeigten.

 

"Ein Zeichen sei's der Vaterstadt" – der Zweite Weltkrieg hat diesen Turm mit ganz anderen, viel tieferen Gefühlen als Stolz ins kollektive Gedächtnis eingeschrieben. Von den Kirchentürmen der Innenstadt hat nur der Dionysius-Turm den Krieg überstanden. Die Kirche ragte aus einem Trümmerfeld hervor. Dieses erschütternde Szenario dokumentiert 1950 das Titelfoto der Kirchenzeitung Aachen.

 

Die Schlagzeile dazu kündet von Gefühlen des Schreckens, aber auch der Hoffnung: "St. Dionysius – das Wahrzeichen der Stadt ringt sich als Garant des unermüdlichen Aufbauwillens, dank der tatkräftigen Hilfe aller Gläubigen, aus den Trümmern zur neuen Wohnstätte Gottes empor." In dem Heft wird dann unter der Überschrift "Die weltberühmte Seidenstadt" über den Wiederaufbau der Kirchen berichtet.

 

Im Zusammenhang mit der St.-Anna-Kirche heißt es, Kirche und Krypta verkörperten "so sehr ein Stück Heimat, daß sie die Pfarrkinder mit unwiderstehlicher Kraft wieder anzog."

 

Auch wenn sein Bild die Titelseite einer Kirchenzeitung zierte: Der Dionysius-Turm stand eben nicht nur für das katholische Krefeld, sondern für die ganze Stadt. Das ausgerechnet dieser Turm stehen blieb, mag vielen Trost und Mut gegeben haben. Wenn er bis dahin noch keines gewesen sein sollte - spätestens damit wurde der Turm der Dionysius-Kirche zum Wahrzeichen der Stadt.

Quelle: RP 

 

 

Der kleine Turm am Dach wurde nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut.

   

 

 

   

 

Seit Mai 2018 beobachte ich, dass die ersten Stellen an der Turmhaube wieder Patina bekommen. Das passt - denn die Fachleute sprachen im November 2010 von einer 10-15 Jahre arbeitenden Oxidierung und dann wäre die witterungsbedingte Kupferpatinierung wieder hergestellt.

   

 

 

Aus meiner Bildersammlung "Stadt Krefeld"

 

   

   

 

   

 

   

 

  

 

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