Kopie der Glasfenster von Johan Thorn Prikker in der neuen Synagoge.

Die Original-Vorlagen aus den Jahren 1927/28 fanden sich im Depot des Kaiser Wilhelm Museums und ermöglichten so eine Zweitausfertigung in der gleichen Werkstatt. 

 

 

Der 14. September 2008 war ein historischer Tag für Krefeld: An diesem Tag ist Krefelds neue Synagoge eingeweiht worden. Nach der Vernichtung von Krefelds jüdischer Gemeinde im Holocaust  gab es  wieder ein Zentrum jüdischer Spiritualität in der Stadt.

 

 

Schließlich wurde der erste Neubau der jüdischen Gemeinde 2003 von vornherein als Begegnungszentrum konzipiert. Die Notwendigkeit eines Neubaus ergab sich seinerzeit aus einer schnellen Zunahme der Zahl der Gemeindemitglieder. Sie kamen aus den Ländern der zerfallenden Sowjetunion, wo sie sich nicht nur unsicheren Lebensverhältnissen ausgesetzt sahen, sondern auch einem zunehmend an die Oberfläche gelangendem Antisemitismus. Die Bundesrepublik bot den Juden eine Aufnahme als »Kontingentflüchtlinge« an. Sie wurden auf die bestehenden Gemeinden verteilt und stellten diese vor riesige Probleme. Jahrzehntelang hatte die Zahl der Juden in Krefeld bei etwa 120 gelegen. In der Nachkriegszeit galt Deutschland als ein Land, in dem Juden eher aus Verlegenheit lebten – bevor die nächste Generation endgültig nach Israel wechseln würde. Obwohl es tatsächlich zu einem regen Austausch kam, kristallisierte sich doch heraus, dass es Juden gab, die Deutschland als ihre Heimat betrachteten, die sie nicht verlassen wollten. Nach 1989 kamen nun Hunderte von Neuzugängen, die in einem Herkulesakt untergebracht, versorgt und betreut werden mussten. Die Räumlichkeiten der Gemeinde, die seit 1981 an der Wiedstraße lagen, waren völlig unzulänglich. In dieser Situation fand sich die Hirschfelder-Stiftung zusammen, durch deren energischen Einsatz der Neubau einer Synagoge bis 2008 ermöglicht wurde. Der Entwurf stammt von Dirk Jost. Die für das Aussehen der Synagoge prägenden Architekten wurden 2007 Klaus und Piet Reymann. Sie gestalteten die Fassade. Für den lichtdurchfluteten Raum der innenliegenden Synagoge wählten sie helle Farbklänge und eine zurückhaltende Gestaltung. Sie schufen damit einen spirituellen Ort, an dem man sich im Glauben geborgen fühlen kann.

 

 

Immer noch stehen regelmäßig Polizeiwagen vor der Synagoge an der Wiedstraße, immer noch ist die Synagoge auch ein Hochsicherheitstrakt mit Sicherheitsschleuse. Es ist immer ein bisschen beklemmend,  den in Wahrheit sehr schönen Komplex zu betreten. Tür auf; Eintritt in den Schleusenraum. Tür hinten zu. Tür vorne auf, damit niemand ungebeten ins Gebäude stürmen kann. Es gibt eben immer noch Judenhass, von Neonazis, von Islamisten, und immer noch müssen Juden in Deutschland beschützt werden.

 

 

https://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/wasser-vom-himmel/

 

 

https://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/kaffee-auf-dem-shul-hof/

 

 

https://www.juedische-allgemeine.de/allgemein/hell-warm-und-lebendig/

 

 

https://www.wz.de/nrw/krefeld/alte-krefelder-synagoge-wird-als-3d-animation-lebendig_aid-38550719

 

 

https://kultur-in-krefeld.de/kulturhistorie/stadtgeschichte/menora-auf-dem-scheiterhaufen-3/

 

 

 

https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/k-l/1115-krefeld-nordrhein-westfalen

 

 

 

 

https://www.rundschau-online.de/krefeld-synagoge-feierlich-eroeffnet-11357734

 

 

https://www.mein-krefeld.de/die-stadt/animation-der-alten-krefelder-synagoge-auf-youtube_aid-38527511

 

Synagogen in Krefeld vor 1938

Synagoge an der Marktstraße/Petersstraße nach dem Umbau von 1903. Foto: Stadtarchiv Krefeld, Fotobest. Obj.-Nr. 6592-2358

Synagoge an der Marktstraße/Petersstraße nach dem Umbau von 1903. Foto: Stadtarchiv Krefeld, Fotobest. Obj.-Nr. 6592-2358

Im 19. Jahrhundert gab es auf dem heutigen Krefelder Stadtgebiet mehrere Synagogen und Bethäuser (Fischeln, Hüls, Linn und Uerdingen). Sie stellten sicher, dass Juden im Alltag beten konnten. Die zentrale Synagoge für die Festtage lag jedoch in der Stadtmitte. Entsprechend der Bedeutung der hiesigen jüdischen Gemeinde war Krefeld der Sitz des Oberrabbiners, der für dieses Amt für die ganze Region innehatte. Als Mitte des 19. Jahrhunderts die jüdische Gemeinde Krefelds stark gewachsen war, wurde in der Nähe des Neumarkts die erste Synagoge im preußischen Rheinland gebaut. Da es dafür keine architektonischen Vorbilder gab, orientierten sich Bauherren und Architekt an den von Karl Friedrich Schinkel entwickelten Idealvorstellung eines Sakralgebäudes – eher ein Tempel der Vernunft als ein Haus des Gebets. Besonders auffallend war eine hohe Kuppel mit einem großen Fensteraufsatz (Laterne), der für einen lichten Innenraum sorgte. Für einige Jahre sah, wer sich der Stadt näherte, drei charakteristische Türme: den der Alten Kirche, den der Dionysiuskirche und die Kuppel der Synagoge. Das Bauwerk wurde mehrfach einer weiterhin mit der Stadt wachsenden Gemeinde angepasst. Die Synagoge erhielt eine Orgel. Bei dem letzten Umbau wurde der Innenraum überwiegend mit Marmor ausgekleidet. Jan Thorn-Prikker, einst Lehrer an der in der Nähe liegenden Werkkunstschule, gestaltete einen Wandfries und mehrere Fenster. Am 9. November 1938 wurde das prachtvolle Gebäude zerstört. Doch dies ist ein anderes Kapitel. Wer heute einen Eindruck von der baulichen Wirkung der Synagoge Petersstraße haben will, stellt sich am besten vor die Mariensäule und blickt auf die Seitenfassade der Dionysiuskirche.

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