Jagdschloss 

Die Burg Linn mit Wassergraben, Ringmauer, Wehrgängen und Türmen wurde in den 1950er Jahren aus den Ruinen wieder aufgebaut. Als die mittelalterliche Burg im 18. Jahrhundert abbrannte, ließ sie der Kölner Kurfürst Clemens August verfallen und baute stattdessen für sich in der Vorburg ein neues Jagdschloss.

 

Lediglich der Bergfried wurde noch als Gefängnis benutzt. Die Burg wurde 1806 mitsamt dem Jagdschlösschen, der historischen Zehntscheune und dem großzügigen Umland vom Krefelder Seidenfabrikanten Isaak de Greiff erworben. Isaak de Greiff nutzte das Schloss als Sommersitz und in den Wintermonaten als Jagdhaus. Einer seiner Söhne, Johann Philipp de Greiff, erbte das Anwesen und ließ sich hier schon bald darauf mit seiner Familie nieder. Seine Tochter Marianne Rhodius, geb. de Greiff, wuchs hier gemeinsam mit ihrer Schwester Emma auf und bewohnte das Jagdschloss selbst noch bis zu ihrem Tode 1902

 

 

Die historische Einrichtung dokumentiert großbürgerliches Wohnen im 18. und 19. Jahrhundert.

 

Zu Ehren Marianne Rhodius wurde im Jagdschloß das Marianne-Rhodius-Zimmer eingerichtet, in welchem sich neben ihrem Porträt unter anderem auch Mobiliar aus ihrem Besitz befindet.

 

Marianne Rhodius war eine Nichte von Cornelius de Greiff, dem sie den größten Teil ihres Vermögens zu verdanken hatte.

 

Als ihr Vater Philipp de Greiff 1862 starb, war ihre Mutter bereits seit 23 Jahren tot. Auch ihre Schwester Emma, verheiratet mit Eduard Mumm, war bereits verstorben. Somit wurde Marianne zur Universalerbin des gesamten Vermögens ihres Vaters, abgesehen von ein paar kleineren Legaten. Nur ein Jahr später starb auch ihr Onkel, der ehemalige Seidenfabrikant Cornelius de Greiff. Da Cornelius de Greiff keine eigenen Nachkommen hatte, setzte er seine Nichte Marianne ebenfalls als Universalerbin ein. Sein Vermächtnis enthielt viele große Legate und großzügige Schenkungen, die Stadtgeschichte schrieben. Der Rest seines Vermögens, inklusive aller Immobilien fielen Marianne Rhodius zu.

 

Wenige Jahre vor Ihrem Tod ließ sie sich im Jagdschloss eines der ersten privaten Badezimmer einbauen, von welchem heute in einem nicht öffentlichen Teil des Schlosses so gut wie nichts mehr erhalten ist. Die Burg erbte ihre Cousine Maria Schelleckes.

 

Maria Schelleckes lebte mit ihrem Ehemann Conrad Schelleckes auf der Greiffenburg in Linn. Greiffenburg, Haus Greiffenhorst sowie vier Bauernhöfe in Linn samt ihren zugehörigen Liegenschaften verkaufte der mittlerweile verwitwete Conrad Schelleckes 1928 für 506.000 Mark an die Stadt Krefeld, welche ihm im Gegenzug ein lebenslanges Wohnrecht auf der Burg Linn einräumte.

 

 

Das Jagdschloss an der Burg Linn aus einer ungewohnten Perspektive. So sah es vor dem Ersten Weltkrieg aus. Ein Foto von Erwin Quedenfeldt 1869-1948

 

 

Die fast identische Perspektive - ein Internetfund

 

Um 1830 zauberte Gartenarchitekt Maximilian Weyhe aus den Festungswällen einen englischen Landschaftsgarten, indem er die damalige Burgruine mit hügeligen Rasenflächen, geschwungenen Wegen und Baumgruppen umgab. Um den Park führt der äußere Burggraben, ein idylisches Gewässer am Jagdschloss vorbei, bevölkert von Enten und Schwänen.

 

 

Im Hintergrund das Jagdschloss

  

 Die Rückseite der Postkarte von 1930

 

 

 Herbst 2014

 

Weihnachtsgedichte für Jäger

Als Jäger, der auf sich was hält,
für die Weihnachtsgans gibst aus kein Geld.
Du kannst Dir einen Braten schießen
und den zu Weihnachten genießen.
Wir wünschen Dir einen guten Schuss,
damit Du kriegst den Hochgenuss.
Damit an diesem Weihnachtsfest,
die Gans auch hübsch die Federn lässt.

 

Jäger komm schnell aus dem Wald,
denn Weihnachten beginnt schon bald.
Zieh aus Deine grünen Socken,
musst nicht mehr auf dem Hochsitz hocken.
Weihnachten genießen sollst Du,
mit der Familie ganz in Ruh.

 

 

Advent

         

 

©  Vicco v. Bülow alias Loriot

 

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Schneeflöcklein leis herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
läuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.

Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein:
am Niklasabend muß es sein.

Und als das Rehlein ging zur Ruh',
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln,

 

 

Und in der guten Stube drinnen
da läuft des Försters Blut von hinnen.

 

 
Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
(was der Gemahl bisher vermied) -,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt zum Schluß, es geht auf vier,
die Reste in Geschenkpapier.

Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!
He, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?

Des Försters Haus ist tiefverschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:
Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
's ist alles, was ich geben kann.
Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent.

 

Weihnachtsjäger

 

 

Vater und Sohn gingen zum ersten Mal gemeinsam auf die Jagd.

 

Der Vater sagte: „Bleib hier und sei ganz still. Ich gehe auf die andere Seite des Feldes." Ein paar Minuten später hörte der Vater einen Schrei, der das Blut zum Stocken brachte und lief zurück zu seinem Sohn.

 

„Was ist passiert?" fragte der Vater. „Ich hab' dir doch gesagt, du solltest ganz still sein."

 

Der Sohn antwortete, „Also hör mal zu, Ich habe keinen Pieps gemacht, als die Schlange über meine Füsse glitt. Ich war ganz still, als der Bär ganz nah' hinter mir stand. Ich habe nicht einen Muskel bewegt, als das Stinktier über meine Schulter kletterte. Ich hab' den Atem angehalten und meine Augen geschlossen, als mich die Wespe stach. Ich habe nicht gehustet, als ich die Mücke verschluckte und ich habe weder geflucht, noch gekratzt als mich die Brennnessel juckte.  

 

Aber als dann die beiden Eichhörnchen in meinem Hosenbein hochkletterten und das eine zum anderen sagte „Sollen wir sie hier essen oder mit nach Hause nehmen?" Ich glaube, da hab' ich einfach die Beherrschung verloren!

 

 

 

 

 

Zwei Jäger, ein alter und ein junger auf der Hirschjagd – nach stundenlangem Warten erscheint ein prächtiger Hirsch auf der Lichtung. Der junge Jäger reißt das Gewehr hoch, aber der alte drückt es ihm wieder nach unten: „Nein, nicht auf den, der ist noch zu jung!“ Weiterwarten, ein anderer Hirsch kommt – wieder will der junge Jäger anlegen, wieder verhindert der alte den Schuss: „Nein, der ist zu alt!“


Einige Zeit später kommt ein gar fürchterlich zugerichteter Hirsch aus dem Wald gehumpelt – er hinkt, ist einäugig, ein Ohr fehlt ganz, das andere zerfleddert, löchriges Fell und nur noch ein paar Stummel anstelle des Geweihs.
Da sagt der Senior-Jäger: „So, jetzt schieß! Auf den schießen wir auch immer…“

 

 

Drei Jäger schliessen eine Wette ab, wer die grösste Beute mit nach Hause bringt. Also gehen sie los. Zwei treffen sich wie vereinbart nach zwei Stunden wieder am Jagdhaus.

 

 

Der erste hat zwei Wildschweine erlegt. "Das war eigentlich ganz einfach!" sagt er, "Ich stand vor einem kleinen Loch, hab dreimal reingegrunzt, da hat's dreimal rausgegrunzt, dann kamen die Schweine rausgerannt und ich hab sie alle erlegt."
 

 

 

Der zweite hat eine ganze Bärenfamilie erlegt. "Extrem schwer war meine Jagd eigentlich auch nicht. Ich stand vor einem grossen Loch, hab dreimal reingebrummt, da hat es dreimal rausgebrummt und dann kamen die Bären rausgerannt. Ich hab sie alle erlegt."
 

 

 

Auf den dritten Jäger warten sie noch eine Stunde, zwei Stunden, drei Stunden. Nach ungefähr vier Stunden kommt der Mann schliesslich angehumpelt. Überall in Mull eingebunden und blutüberströmt. "Was ist denn mit dir passiert?" fragen die beiden Wartenden.  "Ha, ich stand vor einem riesigen Loch, hab dreimal reingepfiffen, da hat's dreimal rausgepfiffen und schwups war der Eilzug da."

 

 

 

 

 

Wildgulasch

Zutaten:

1000 g Mageres Fleisch vom Wild
  100 g durchwachsener Speck
2 Zwiebel
4 Wacholderbeeren
3 Gewürznelken
1 Zweig Thymian
500 ml Wildfond
40 g Butterschmalz 
  Salz, frisch gemahlener Pfeffer
0,1l Rotwein und 2 Becher Créme fraiche
1 EL Tomatenmark
20 g Weizenmehl
200 g Pfifferlinge oder Champignons
2 EL Johannisbeergelee
1-2

Riegel dunkle Schokolade

Zubereitung


Das Fleisch in etwa 3 cm große Würfel schneiden. Speck fein würfeln. Zwiebel schälen und ebenfalls in Würfel schneiden. Wacholderbeeren, Gewürznelken und Thymian in einen Kaffee- oder Teefilter geben und mit Küchengarn zubinden.

Butterschmalz oder Öl in einem Topf erhitzen und die Speckwürfel darin auslassen, anschließend aus dem Topf nehmen. Fleischwürfel portionsweise in das Schmalz geben, von allen Seiten gut anbraten und mit Salz und Pfeffer würzen. Speck- und Zwiebelwürfel sowie Tomatenmark hinzufügen und mitbräunen. Mehl darüberstreuen. Das Gewürzsäckchen und gut die Hälfte vom Wildfond hinzugeben. Unter Rühren aufkochen und das Fleisch darin in etwa 60 Min. bis 80 Min. bei mittlerer Hitze mit Deckel schmoren. Die verdampfte Flüssigkeit nach und nach durch den Rest Wildfond ersetzen.

 

Inzwischen die Pilze putzen, große Pilze halbieren oder vierteln, zum Gulasch geben und noch etwa 5 Min. mitschmoren.

Das Gewürzsäckchen entfernen. Crème fraîche, Johannisbeergelee und Rotwein unterrühren. Das Gulasch mit Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren die Schokolade raspeln und über den Gulasch geben.

 

  

Die Geschichte vom wilden Jäger

 

Es zog der wilde Jägersmann
Sein grasgrün neues Röcklein an;
Nahm Ranzen, Pulverhorn und Flint,
Und lief hinaus ins Feld geschwind.

Er trug die Brille auf der Nas
Und wollte schießen tot der Has.

Das Häschen sitzt im Blätterhaus,
Und lacht den wildern Jäger aus.

Jetzt schien die Sonne gar zu sehr,
Da ward ihm sein Gewehr zu schwer.
Er legte sich ins grüne Gras;
Das Alles sah der kleine Haas.
Und als der Jäger schnarcht' und schlief,
Der Haas ganz heimlich zu ihm lief,
Und nahm die Flint' und auch die Brill
Und schlich davon ganz leis und still.

Die Brille hat has Häschen jetzt
Sich selber auf die Nas gesetzt;
Und schießen will's aus dem Gewehr.
Der Jäger aber fürcht sich sehr.
Er läuft davon und springt und schreit:
"Zu Hilf, ihr Leut, zu Hilf, ihr Leut!"

 

Da kommt der wilde Jägersmann
Zuletzt beim tiefen Brünnchen an,
Er springt hinein. Die Not war groß;
Es schießt der Has die Flinte los.

Des Jägers Frau am Fenster saß
Und trank aus ihrer Kaffeetass.
Die schoss das Häschen ganz entzwei;
Da rief die Frau: O wei! O wei!
Doch bei dem Brünnchen heimlich saß
Des Häschens Kind, der kleine Haas.
Der hockte da im grünen Gras;
Dem floss der Kaffee auf die Nas.
Er schrie: Wer hat mich da verbrannt?
Und hielt den Löffel in der Hand.

 

 

 

 

 

 

 

Jagdschlößchen an der Burg Linn (Vorburg) 

 

 

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Aktualisiert im Februar 2023 | crefelder-geschichte[aet]t-online.de