Fassbar wird die Hülser Geschichte im Mittelalter.

 

Mit der Erwähnung des "Rethere de Holese" im Jahre 1112 liegt erstmals ein Hinweis auf das Geschlecht der Herren von Hüls vor. Der erste Gebetsraum in Hüls war die Kapelle auf der Burg. Von dieser ersten Burg ist die ehemalige Lage zwar bekannt, von ihr sind jedoch keine Reste mehr vorhanden. Die Hülser Pfarrkirche mit dem Patrozinium des hl. Cyriakus, zunächst eine Filiale von Kempen, erlangte wohl im 14. Jahrhundert ihre weitgehende Selbständigkeit.


Nach dem Wiener Kongreß war Hüls 1815 eine Gemeinde in dem neu gebildeten Kreis Kempen. Dieses Gemeindegebiet von Hüls wurde unter der nationalsozialistischen Herrschaft 1936 um Teile der aufgelösten Gemeinde Orbroich erweitert. Auch in Hüls wurde am 10. November 1938 die Synagoge von den Nationalsozialisten abgebrannt und während des Zweiten Weltkrieges wurden Hülser Häuser und Teile der Konventskirche durch Luftangriffe zerstört.

 

Chanukka

 

Jüdische Feiertage beginnen jeweils mit dem Sonnenuntergang.

Chanukka 2022 beginnt mit dem Sonnenuntergang am Sonntag 18.12.2022 und endet mit dem Anbruch der Nacht am Montag 26.12.2022

 

Frohe Weihnachten und

Happy Hanukkah für alle Menschen.

Frieden für die ganze Welt.

 

 

Chanukka bedeutet Weihung, Einweihung.

Chanukkah, Hanukkah oder Lichterfest ist ein acht Tage dauerndes, jährlich gefeiertes jüdisches Fest zum Gedenken an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 164 v. Chr. - es beginnt am 25. Tag des Monats Kislew (November/Dezember).

 

Die meisten berühmten Christmas-Songs von »White Christmas« bis

»Rudolph the red nosed Reindeer« wurden von Juden geschrieben ...

 

Am Schiffbauerdamm in Berlin liegt die MS Goldberg.

Ein Kulturschiff und Jüdisch.

 

 

 

Irving Berlin, der Komponist und Texter von »I’m Dreaming of a White Christmas«, dem wohl berühmtesten aller englischsprachigen Weihnachtslieder, gilt als einer der größten Songwriter der amerikanischen Geschichte. Sein Vater war Kantor einer Synagoge im heutigen Belarus, bis die Familie mit ihren neun Kindern 1893 vor den Pogromen im Russischen Kaiserreich in die Vereinigten Staaten flüchtete. Da war Irving Berlin fünf Jahre alt und hieß noch »Israel Isidore Beilin«. Sein Vater verdingte sich in New York wieder als Kantor und seine Mutter als Hebamme. Mit acht Jahren musste Isidore, genannt »Izzy« den Schulbesuch abbrechen und begann, Zeitungen zu verkaufen, um seine Familie zu unterstützen. Mit dreizehn wechselte er den »Beruf«. Er konnte genauso gut singen wie sein inzwischen verstorbener Vater und tingelte mit ein paar Kumpels von Saloon zu Saloon, um sich mit einem Ständchen ein paar Münzen zu verdienen. Mit 18 bekam er einen Job als singender Kellner in Chinatown, brachte sich selbst Klavierspielen bei (Noten lesen und schreiben hat er nie gelernt) und veröffentlichte kurz darauf seinen ersten Song, mit dem er 37 Cent verdiente. Aber ein Schreibfehler auf dem Notenblatt, das den Komponisten dabei fälschlicherweise als »I. Berlin« angab, brachte ihn darauf, seinen Namen zu ändern. Aus Isidore wurde Irving, aus Beilin wurde Berlin. Irvin Berlin hatte die Pogrome seines Geburtslandes und die Furcht davor sozusagen in den Genen. Als die Nazis schon halb Europa eingenommen hatten, überlegte er, wohin er auswandern könnte, wenn sie auch die USA erreichen würden, um seine »habjüdischen« Kinder zu retten. Er war fasziniert von dem friedlichen amerikanischen Familienfest namens Weihnachten, das seine christlichen Nachbarn in der Lower East Side feierten und er war Amerika zutiefst dankbar dafür, dass es seine Familie von Verfolgung und Armut befreit hatte. Sowohl das berühmte »God bless America« (1918), die inoffizielle amerikanische Nationalhymne, als auch »White Christmas« (1940) sind ein Tribut an das Land, das ihn aufgenommen hatte.

 

Der »King of Weihnachtslied« aber ist zweifellos Jonny Marks, dem mindestens ein Dutzend populärer »Season Songs« zu verdanken ist. John David Marks wurde in eine recht wohlhabende säkulare jüdische Familie mit polnischen und niederländischen Wurzeln in Mount Vernon in der Nähe von New York hineingeboren. Eigentlich sollte er Ingenieur wie sein Vater werden, studierte auch brav, hatte dann aber mehr Spaß am Songwriting. Sein Durchbruch kam 1949 mit »Rudolph The Red Nosed Reindeer«. Der Text stammte von Robert May, dem ebenfalls jüdischen späteren Schwager von Marks. Der arbeitete vor seinem Zusammentreffen mit ihm als mies bezahlter Texter für eine Warenhauskette in Chicago und sollte 1939 eine fröhliche Weihnachtsgeschichte für Kinder schreiben, damit die Läden sie als kostenlose Broschüre an die Käufer verschenken konnten. Während er an dem Gedicht saß, starb seine Frau an Krebs und May machte ein Rentier, das Lieblingstier seiner kleinen Tochter, zum Helden der Geschichte, um sie zu trösten. Die Story wurde ein Riesenerfolg bei den Kunden und nach der Vertonung durch Marks ein Welthit. Und der produzierte anschließend fast obsessiv einen Weihnachts-Evergreen nach dem anderen: Rockin’ Around The Christmas Tree, Have a Holly Jolly Christmas. I don't want a lot for Christmas, When Santa Claus gets your letter, I Heard the Bells on Christmas Day, A merry merry christmas to you… usw.

 

Hier zwei Seiten aus dem Buch "Das Novembermädchen" von Katrin Tempel  

 

Sie beschreibt die Geschichte von Lina Morgenstern - ein tolles Buch.

 

   

 

Latkes mit Sahne und Frühlingszwiebeln

 

  


 

Krefelds Nazi-Häuser

Die Forschung ist mühsam, denn viele Akten sind vernichtet. Vor allem für die Judenhäuser fehlen die Informationen. Historiker suchen Zeitzeugen. Der Stammtisch in der Gastwirtschaft "Zum Heinzelmännchen" war vor 80 Jahren kein gemütlicher Ort. Denn hier war das Stammlokal der NSDAP. Da mag sich niemand überlegen, was hier alles ausgeheckt wurde.

 

Das Haus an der Königstraße 47-49 ist zerstört worden, aber andere Gebäude, die in historischem Kontext zur Zeit der NS-Diktatur stehen, sind erhalten. Der Kulturausschuss hatte die Verwaltung gebeten, diese Gebäude aufzulisten. Die Liste war eine Fleißarbeit. Denn Akten aus dem dunkelsten Kapitel der Stadtgeschichte sind kaum vorhanden. "Wir haben vieles aus Berichten von Zeitzeugen zusammengetragen", sagt Burkhard Ostrowski, Historiker bei der NS-Dokumentationsstelle der Stadt.

 

Dass "Am Hauptbahnhof 2" die Adresse des Polizeipräsidiums war – und damit auch der erste Sitz der politischen Polizei (Gestapo), bevor sie den ersten eigenen Sitz an der Goethestraße bezog, – war noch leicht nachvollziehbar. Doch schwieriger wurde es, wenn es um die sogenannten Judenhäuser ging.

 

Hier eine Liste der Krefelder Gebäude mit NS-Bezug und Gebäude, die NS-Organisationen und Institutionen bzw. spezifische staatliche Einrichtungen beherbergten  

 

Erhaltene Gebäude:  

• Am Hauptbahnhof 2, Hansahaus Polizeipräsidium, Polizeiverwaltung, politische Polizei / Gestapo

• Bismarckplatz 32 Kreisleitung der NSDAP und Wohnsitz des Kreisleiters 

• Bismarckstr. 51 Volkswohlfahrt, Amt für Wohlfahrtspflege, diskriminierende Sozialpolitik

• Anrather Str. 304, Fichtenhain Schulungslager der SA, Offizierslager, Zentrale, Flakstellung

• Goethestr. 108 : erster eigenständiger Sitz der Gestapo

• Grenzstr. 96 Finanzamt: Meldebehörde Erfassung jüdischer Vermögen, "Reichsfluchtsteuer"

• Hauptbahnhof: Ort, an dem die Deportationen begannen

• Hubertusstr. 166 - Sitz der Hitlerjugend

• Nordwall 131 / Steinstr. 200 - Amts- und Landgericht: Ort der Schauprozesse

• Steinstr. 147: Frauenschaftsleitung und Mütterdienst   Zerstörte Gebäude

• Königstr. 47/49 Gastwirtschaft "Zum Heinzelmännchen": NSDAP Stammlokal, Sitz vor 1933

• Gartenstr. 20 Pfandleihanstalt: Ort, an dem Juden Wertgegenstände abliefern mussten

• Ostwall 187: SS-Sturm 10/20

• Sternstr. 2: Haus der SA-Standarte 40

• Uerdinger Str. 62: ab 1942 Sitz der Geheimen Staatspolizei (im Garten/Hof noch Reste des von französischen Kriegsgefangenen gebauten Bunkers)  

 

Gebäude, in denen sich wichtige Ereignisse abspielten • Erhaltene Gebäude

• Am Stadtgarten 13: "Judenhaus"

• Girmesgath 121 (Husarenkaserne)

- Polizeigefängnis: Misshandlung politischer Häftlinge

• Hubertusstr. 68: "Judenhaus"

• Kölner Str. 279 (Königshof)

- Heil- und Pflegeanstalt Dreifaltigkeitskloster: NS-Euthanasie an Patientinnen aus der Anstalt

• Mariannenstr. 63: "Judenhaus"

• Marianne-Rhodius-Str. 20 Chirurgie der ehemaligen Krankenanstalten: Zwangssterilisationen

• Neußer Str. 36-38: "Judenhaus"

• Oberdießemer Str. 136 Heil- und Pflegeanstalt der Alexianer: NS-Euthanasie an Patienten 

• Ritterstraße 181 - Konsum- und Produktivgenossenschaft: Enteignung Arbeitermilieu 

• Südwall 11: Sitz der jüdischen Gemeinde 1938 bis 1942, "Judenhaus"

• Südwall 17: "Judenhaus"

• Von-der-Leyen-Platz 1 Rathaus: Verwaltungszentrale, Amtssitz NSDAP-Oberbürgermeister und Sitzungssaal der von der NSDAP benannten Ratsherren, Umsetzung der NS-Politik auf lokaler Ebene gegenüber politischen Gegnern, religiösen Minderheiten, rassisch nicht einwandfreien Ariern, Juden, Ausländern etc.

• Westparkstraße 99 (Husarenkaserne) - Gesundheitsamt: Zwangssterilisationen und NS-Euthanasie  

 

Zerstörte Gebäude

Dreikönigenstr. 16: "Judenhaus"

• Dreikönigenstr. 28: "Judenhaus"

• St. Anton-Str. 90-103 Stadthalle: Ort für Parteifeierlichkeiten, z. B. zum 9. November 1938

• Weststr. 20 Altes Polizeigefängnis am Rathaus: Misshandlung politischer Häftlinge

• St. Anton-Str. 97 Volksschule Nr. 11: Jüdische Schule

• Petersstr. 99/101: Synagoge (Mahnmal vorhanden)

• Bleichpfad 37: Jüdisches Gemeindehaus

• Rheinbabenstr. 93: Synagoge Linn (Gedenktafel vorhanden)

• Bruchstr. 9: Synagoge Uerdingen (Gedenktafel vorhanden)

• Klever Str. 30: Synagoge Hüls (Gedenktafel vorhanden)

• Bauwerke, die in der NS-Zeit gebaut wurden

 

Erhaltene Bauwerke

• Am Königshof Alte Kämfer-Siedlung für verdiente Parteigänger der NSDAP

• Bunker: Kriegsvorbereitung / Kriegsführung / Zwangsarbeit Am Lindenplatz, Birkendonk, Ring / Tannenstraße, Freiligrathstr., Friedrich-Ebert-Str., Geldernsche Str., Hansastr. (Bahnhofsbunker), Heinrichsplatz, Inrather Str., Im Benrader Feld, Seyffartstr. / Reinersweg, Langendonk, Löschenhofweg, Mariannenplatz, Marianne-Rhodius-Str. (Krankenanstalten), Marienplatz, Memeler Platz, Rathausplatz Uerdingen (Tiefbunker), Rheinbabenstr. (Museumsbunker), Schwertstr., Südwall (Tiefbunker) Westwall (Tiefbunker), Viktoriastr. / Oppumer Str., Voltastr.

• Deutscher Ring 90 - Arbeitsamt: Reichstreuhänders der Arbeit, Zentrale (Zwangs)arbeiter

• Edelstahlkampfbahn Tribüne, Gesamtanlage für den "nationalsozialistischen Musterbetrieb"

• Siedlung Lindental Edelstahlsiedlung "nationalsozialistischen Musterbetrieb", NS-Sozialpolitik

• Kempener Allee - Adolf-von-Nassau-Kaserne: Remilitarisierung Rheinlande. Kriegsvorbereitung • Rheinbrücke (ehemalige Adolf-Hitler-Brücke): NS-Arbeitsbeschaffung, Kriegsvorbereitung

 

Zerstörte bzw. inzwischen abgerissene Bauwerke

• Bunker: Kriegsvorbereitung und Kriegsführung Albrechtplatz, Antoniusplatz, Blumenplatz, Bockumer Platz, Lutherkirche, Am Röttgen

• Diverse Standorte - Flakstellungen (z. B. Fichtenhain, Latumer Bruch, Nord-Uerdingen, Papendyk) • Diverse Standorte Fremdarbeiterbaracken (insbesondere Deutsche Edelstahlwerke, Phrix-Werke, IG Farben) Auszug Quelle: RP  

 

Chanukka - ein jüdisches Fest mit bis zu 9 Kerzen

 

Chanukka kann mit „Einweihung“ oder „Weihung“ übersetzt werden und erinnert an den Serubbabelischen Tempel in Jerusalem, der 164 v. Chr. wieder eingeweiht wurde. Ein Leuchter befand sich im Tempel, der dem Glauben nach immer brennen und nie ausgehen durfte. Zum Zeitpunkt der Wiedereinweihung war aufgrund der Besetzung durch die Syrer jedoch nur noch so wenig geweihtes Öl zur Beleuchtung des Tempels vorhanden, dass es für einen Tag gereicht hätte. Acht Tage waren nötig, um neues geweihtes Öl zu produzieren. Zur großen Verwunderung aller brannte die Flamme dann tatsächlich ganze acht Tage bis wieder ausreichend Öl vorhanden war.

 

Der Leuchter, der zum Feiertag wird, hat aus diesem Grund acht Kerzenhalter, die an dieses Ereignis erinnern sollen. An jedem der acht Tage von Chanukka wird eine Kerze mehr angezündet bis am letzten Tag alle Lichter brennen. An Leuchtern mit neun Armen steht das neunte Licht für den Diener (Schamasch), mit dessen Flamme alle anderen Kerzen oder Öllampen angezündet werden.

 

Chanukka ist eher ein privates Fest im Kreis der Familie – in seiner Heimeligkeit ist es Weihnachten nicht unähnlich. Jeden Abend versammeln sich die Familien mit Freunden, für die Kinder gibt es oft Geschenke und Süßigkeiten. Am wichtigsten ist das Essen: Es gibt Latkes, Kartoffelpuffer, oder Sufganiya, Krapfen. Hauptsache, das Essen ist in Öl gebacken. Und genauso schön ist der Dreidel: Das ist ein kleiner Kreisel mit hebräischen Buchstaben. Kinder "pokern" damit zu Chanukka um Süßigkeiten. Das Chanukkia-Licht wird immer direkt nach Einbruch der Dunkelheit angezündet, danach werden Lieder gesungen. In Berlin steht zu Chanukka immer ein riesiger Leuchter vor dem Brandenburger Tor und erinnert an das Fest.

 

 

 

Ach, du grüne Neune!

Die Neun gilt als Zahl der Vollkommenheit, da sie dreimal die in vielen

Kulturen als »göttlich« angesehene Zahl Drei enthält.

 

 

Bei den Kelten steckte in der Neun das ganze Universum. Drei mal Drei (die göttliche Zahl) ergab für sie einen Absolutheitscharakter. Darin ist die Fünf enthalten, welche Zeit und Raum erfasste, sowie die Vier als Anzahl der Himmelsrichtungen.

 

Neun-Drachen-Mauer

 

Neben der Weißen Pagode stellt die Neun-Drachen-Mauer eine der Hauptattraktionen im Beihai-Park dar. Sie wurde bereits kurz nach 1402 erbaut und mit 427 siebenfarbigen Reliefs aus glasierten Kacheln verkleidet. Ursprünglich schützte sie die Residenz des Kaisers Yongle, der dort residierte solange sich die Verbotene Stadt noch im Bau befand. Die Neun-Drachen-Mauer stellt neun große, in Wolken und Wellen spielende Drachen dar. Die Wand ist knapp 6 Meter hoch, 1,6 Meter dick und 25,5 Meter lang. Neben den neun großen Drachen befinden sich auf den weiteren Verzierungen der Wand hunderte weiterer Drachen-Reliefs, insgesamt zeigt die Wand 635 Drachen in allen Größen. Dies ist die einzige Drachenwand in China, die von Vorder- und Rückseite gestaltet wurde.

 

 

Neun Vektor-quadratische Zusammensetzungen in Piet Mondrian Style 

 

  

  

 

Neun Koffer

Und nie wieder werde ich Koffer besitzen . . .

Ungarische Juden unter dem Naziterror:  

Béla Zsolts unvollendet gebliebener Bericht.


„Aber sollte ich doch überleben, werde ich von nun an auch lesen, wie der seltsame rote Professor Friedmann, den ich für einen Vandalen und Irren hielt, weil er jede Seite, die er gelesen hatte, aus dem Buch riss und zu Boden warf. Und nie wieder werde ich Koffer besitzen, weder einen noch neun, Zahnbürste, Zahnpasta und Kamm werde ich in die Hosentasche stecken, Unterwäsche werde ich im Kaufhaus wechseln und die schmutzige Wäsche einfach dortlassen. ”
Der Ich-Erzähler und seine Frau packen „alles mögliche nötige und verspielte Zeug, das sich in unserem Leben angesammelt hat: die Dinge und die Fetische” in neun Koffer. Sie werden dem Paar auf seiner Flucht vor den Nazis, die zunächst von Budapest nach Paris führt, zum Verhängnis. Denn beim Einmarsch der Deutschen nach Frankreich sind die wenigen Züge, die noch durch Paris fahren, überfüllt mit Flüchtlingen – kein Platz für sperriges Gepäck. Die Frau des Ich-Erzählers aber ist nicht fähig, auf diese letzten Sachen zu verzichten. Der einzige Zug, in dem beliebig viele Koffer mitgenommen werden dürfen, fährt in die falsche Richtung – zurück nach Budapest, in die Vernichtung.


Das Buch Neun Koffer von Béla Zsolt berichtet von der systematischen Isolierung der ungarischen Juden in Ghettos, von den Qualen, denen sie dort ausgesetzt waren, und auch von ihrer Unfähigkeit, überhaupt zu begreifen, weshalb gerade sie aus ihrer Existenz als unauffällige Staatsbürger herausgelöst und zu Objekten mörderischer Agression wurden. Im chassidischen Tempel des Wunderrabbiners von Wisznice, der dem Ghetto als Spital dient und in dem der Ich-Erzähler vor der Bundeslade liegt, herrscht nur noch zynischer Wahnsinn, eine verkehrte Ordnung, der sich alle zu unterwerfen haben. Die Ärzte verkehren sich zu Mördern, und paradoxerweise wird Zyankali zum einzigen Mittel, sich einen Rest von Würde zu bewahren und sich den Quälereien zu entziehen.


Was unter normalen Bedingungen lebenserhaltend ist, wie Liebe oder Familienzusammenhalt, wirkt hier destruktiv: Einzeln hätte man vielleicht mit gefälschtem Pass fliehen können. Ist man aber nicht moralisch verpflichtet, bei seiner Frau zu bleiben und vor allem das Kind zu beschützen, das „mit tierischem Lebensinstinkt” aufbegehrt: „Ich sterbe nicht!”?
Und dieses Kind, um dessentwillen der Ich-Erzähler auf die Flucht verzichtet hatte, wird, zusammen mit seinen Großeltern, umgebracht. Der Ich-Erzähler und seine kranke Frau aber können entkommen, nicht zuletzt dank seiner Prominenz als Journalist. Kurz vorher, tauchen die neun Koffer wieder auf unter dem Gepäck der zu Tode Gequälten; deutsche und ungarische Soldaten verladen es auf zwei Waggons, an denen geschrieben steht: „Geschenk der ungarischen Nation an die ausgebombten deutschen Brüder”.


Besonders schmerzlich ist für die Überlebenden der Verrat des Nachbarn und der Geburtstadt, in Folge von „erfolgloser Konkurrenz, verheimlichten Neides, Hühneraugenkränkungen”. Angesichts der „ausgefallenen Varianten und Abstufungen von Grausamkeit” kann der Ich-Erzähler nur niederschreiben und dokumentieren, nicht aber in eine literarische Form kleiden, was sich seinem Empfinden letztlich entzieht. Die akribische Schilderung des Lebens und Sterbens im Ghetto wirkt schockierend authentisch und tagebuchartig direkt.


Béla Zsolt starb im Alter von erst 54 Jahren, nachdem er den Krieg als Zwangsarbeiter in der Ukraine, als Häftling im Militärgefängnis von Budapest, im Ghetto Großwardein sowie im Konzentrationslager Bergen-Belsen überlebt hatte. Neun Koffer, das persönlichste Werk dieses Journalisten und Schriftstellers ist unvollendet geblieben, weil der Tod, dem Zsolt so oft um Haaresbreite entgangen war, der Fertigstellung zuvor kam. Trotzdem ist es Zsolt gelungen, in diesem Buch festzuhalten, wohin es führen kann, wenn das Ressentiment zum Gesetz wird.


Da in Ungarn die geschichtliche Auseinandersetzung mit dem Holocaust in der kommunistischen Ära noch lange unterdrückt wurde, konnte Neun Koffer dort erst 1980 erscheinen. Seit vielen Jahren ist das Buch vergriffen. Noch das Erscheinen der deutschen Ausgabe wurde von dem rechtsnationalen Politiker István Csurka scharf kritisiert. Es ist wichtig, dass die Flaschenpost von Béla Zsolt, die seinen persönlichen Leidensweg, und darin eingewoben, das Schicksal der ungarischen Juden während des Holocaust beinhaltet, durch die Übersetzung jetzt zu uns gelangt ist.
SUSANNE SIMOR

 

 

 

Auch wenn das Buch derzeit nur mehr antiquarisch erhältlich ist, ist es aktueller denn je: Nicht nur in Ungarn ist der Antisemitismus wieder salonfähig geworden; offensichtlich hat man aus der Geschichte nichts gelernt!

 

 

 

 

F. Liszt „Neun Kerzen zu Weihnachten"

 

Es ist Weihnachten, und Davids Familie erwartet freudig Besuch: Onkel Aaron kommt aus Amerika! Wie überrascht sind aber David und die anderen Kinder, als der Onkel ein ganz anderes Weihnachten feiert: Er stellt einen Leuchter mit neun Kerzen auf den Tisch und erzählt eine Geschichte über die neun Kerzen. Danach erzählt Papa die Geschichte vom Jesuskind. Und beide Geschichten sind sehr schön... Eine Geschichte über Geschichte und Glauben, Religion und die Bedeutung von Trost.

 

 

Franz Liszt (1811-1886)

*Weihnachtsbaum.... klickdasbild*

 

   

 

Diese Peitsche wurde zur Bestrafung von Sklaven, Delinquenten und Straftäter eingesetzt. Mit neun Schnüren, an deren Enden meist Glasstücke, Nägel o.ä. befestigt wurden. Die Schläge fielen damit sehr kräftig aus und es gab ganz schreckliche Wunden. Katzen verursachen mit ihren Krallen üble Kratzwunden und die neun-schnürige Peitsche heißt daher ironischerweise: neunschwänzige Katze. Eine Auspeitschung zerschlitzte somit die Haut und verlief oft tödlich.

 

   

 

 

 

 

Schon für den Frühjahr-Speiseplan - Die Neun-Kräuter-Suppe

Folgende Kräuter eignen sich für diese gesunde, grüne Suppe: Brennnessel, Löwenzahn, Bärlauch, Giersch, Gundelrebe, Vogelmiere, Sauerampfer, Kerbel, Brunnenkresse, Thymian, Frauenmantel, Knoblauchrauke, Petersilie, Schnittlauch.....

 

Zutaten:

• je eine Handvoll frischer Frühlingskräuter

• 1 Zwiebel

• Butter oder Öl zum Anbraten

• 1/2 Liter Wasser oder Brühe, ev. Milch

• Salz, Pfeffer, Muskatnuss zum Abschmecken

• Sahne oder Schmand zum Abrunden

• Blüten zum Garnieren

 

Zubereitung:

Feingewürfelte Zwiebel in Butter oder gutem Öl anschwitzen, jeweils eine Handvoll Kräuter klein hacken und dazu geben. Mit Quellwasser Brühe und einem Schuss Milch aufgießen und 5 Minuten köcheln lassen. Anschließend mit Salz, Pfeffer, einem Spritzer Zitronensaft und etwas Muskatnuss abschmecken und mit dem Mixstab pürieren. Auf dem Teller eventuell noch einen Klecks Sahne oder Schmand in die Mitte setzen und mit etwas Petersilie dekorieren.

 

 

Bei Nahrungsüberschuss spiesst der Neuntöter seine Beute auf Spitzen Ästen oder Dornen auf. Meist an Waldrändern zu sehen, dort wo Dornengewächse stehen.

 

 

 

 

Neun kleine Negerlein, die gingen auf die Jagd;

Einer schoss den andern tot, da waren’s nur noch acht.

 

 

 

NEUN MONATE

 

 

• cogito, ergo sum
• Geburtstag 2022
• Crefeld & Krefeld
• Besondere Tage
• Fotosafari
• Adventkalender
Lass das bitte
01 Angels’ Share
02 Engelgeschichten
03 Hauptbahnhof
04 Advent in Linn
05 Vintage
06-Nikolaus
07 Wenig und Knapp
08 Voll der Mond
09 Alles Grau
10 Menschen
11 Märchentanten
12 Gut behütet
13 Von Beckerath
14 Woche teilen
15 Jagdschlößchen
16 Kriegsweihnacht
17 Tannen & Mühle
18 Scrooge 4. Advent
19 Chanukka
20 Et Bröckske Irish
21 Wintersonne
22 weihnachtsstress
23 De Greiff - Elche
24 Christkind
25 Ahnen und Husaren
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Aktualisiert im Februar 2023 | crefelder-geschichte[aet]t-online.de